Freitag, 5. April
Heute ist eigentlich Samstag der 6. April, aber ich schreibe mal wieder über gestern :).
Gestern sind wir etwas später aufgestanden als sonst, ich war also erst etwa um 6:30 wach, der Jet-Lag verschwindet langsam. Die Dusche war dieses mal warm, hab endlich verstanden, dass die Knöpfe alle verkehrt herum funktionieren hier, blau ist also warm in der Dusche. Die Sonne scheint übrigens! Aber es ist immer noch relativ kalt, so 5 Grad, ich glaube aus dem Grund blühen aber die Magnolien so schön überall.
Heute wollten wir nach dem Frühstück wieder eine große Runde durch die Stadt gelaufen mit Ayla. Wir wollten uns schon auf den Weg machen, Ayla hatte schon ihre Schuhe angezogen, Elli und ich saßen noch am Tisch und tranken den Kaffee aus. Da zitterte plötzlich das ganze Haus! Ich war richtig erschrocken, fragte Ayla, "war das ein Erdbeben?" Sie meinte aber, dass sei wegen den großen Trucks hier, das Haus stamme noch aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, sei ziemlich alt und schlecht renoviert, da bebe dann halt manchmal das Haus. Plötzlich bekam ich aber eine Nachricht von einer niederländischen Freundin, die zufällig auch in New York zu besucht ist. Sie schrieb: "Hast du den Erdbeben auch gespürt?" Da schauten wir mal ins Internet, es war wohl wirklich ein Erdbeben gewesen, 4.5 auf der Skale von Richter!
Zum Glück war es kein schweres Erdbeben. Wir entschieden uns aber trotzdem, zur Beruhigung, zuerst mal einen Donut essen zu gehen. Und zwar im Donutladen, der im Erdgeschoss desselben Hauses ist. Dort fanden wir eine Schar gemütlich-dicker Bäckerinnen vor, die, mit lauter mexikanischen Musik im Hintergrund, dabei waren unglaublich leckere Donuts zu backen. Wir haben alle einen bestellt, waren sehr lecker!
Dann wollten wir den Prospect Park) in Brooklyn besuchen. Unterwegs mussten wir aber noch mal kurz anhalten, bei einem Haus wo anscheinend Hühner wohnten, die man als Vorbeigänger einfach mal füttern konnte.
Uns vielen auch die vielen Rattenfallen auf, die in der Stadt verteilt waren.
Auch haben wir kurz die Brooklyn Public Library besucht, wo Ayla noch etwas ausleihen wollte.
Dann sind wir in den Prosect Park rein, der auch riesig groß ist, und bei dem man das Gefühl bekommt, man wäre kurz aus der Stadt raus. Wir kletterten in die Lieblingsmagnolie der Ayla, redeten ein bisschen über das Wetter, war frisch, und über einen schönen Vogel, den Rotkardinal, den wir gerade gesehen hatten.
Da tauchten plötzlich zwei junge jüdischen Männer vor uns auf und begannen mich (Elli und Ayla eher nicht) anzusprechen. Sie fragten ob ich Jude sei und ob ich mein "Bar Mitzvah" bekommen wollte. Das ist, kurz gesagt, ein Ritual wobei das Erwachsenwerden gefeiert wird (siehe hier. Ich verstand aber zuerst mal gar nicht, was hier die Absichten waren. Er fragte mich ob ich jüdischer Herkunft wäre, was ich so halb bestätigt hab, und gab mir dann ein paar Kerzen plus einen Dollar. Er fragte mich daraufhin ob ich den Dollar an die Synagoge spenden wolle, das hab ich dann gerne gemacht. Darauf hin hab ich aber das Bar Mitzvah abgelehnt und sind wir weiter gegangen. Ayla erklärte, dass diese Juden wohl sehr gläubig wären und also versucht hätten uns zu konvertieren. Ayla musste uns dann aber verlassen, da sie was für ihre Ausbildung machen musste.
Da bekamen Elli und ich etwas hunger, stiegen in den Bus, kamen kaum voran wegen einem Stau, stiegen wieder aus und standen vor einem Fast-Food-Läden-Nest: in einer Strasse standen eine "Wendys", ein "Popeyes", ein "Checker" und ein "McDonalds" neben einander. Wir gingen in alle rein und fanden alle gleich schrecklich, endeten aber in den McDonalds und bestellten dort Pommes, einen kleinen überteuerten Chickenbürger und einen kleinen Milkshake (Erdbeere). Das gab uns genug Energie, um die Metro zum "Battery Park" zu nehmen, also nach Downtown Manhattan. Unser Plan: die Fähre nach Staten Island nehmen, um dann die Skyline von New York, inklusive Freiheitsstatue, vom Wasser aus zu sehen (und das alles gratis).
Wir stiegen also die große alte Ferry nach Staten Island ein, stiegen bei Staten Island aus, liefen wieder zum Eingang der Fähre und stiegen direkt wieder ein. Ein paar tausend Besucher taten das gleiche, wir lachten uns alle an, alle auf die gleiche Idee gekommen. Die frische Luft tat uns gut! Die Aussicht war sehr gut.
Bei der Hinfahrt war die Luft etwas grau...
Bei der Rückfahrt war die Luft wieder blau ...
Danach hatten wir wieder hunger und wollten auf keine Fall wieder zum Mac. Also holten wir uns in Battery Park aus einem kleinen Verkaufsladen ein Falafel-Sandwich, was sehr gut schmeckte.