Erster Besuch an New York
Nach einer etwas unruhigen Ankunft und einer etwas lang dauernde Nacht (ich wurde schon um 4uhr wach und hab mal eine semi-kalte Dusche genommen, Elli hat schön durchgeschlafen), brach dann doch der morgen in Brooklyn an. Und der sah ganz anders aus als beim ersten nächtlichen Eindruck. Als wir zusammen mit Ayla das Haus verließen, waren ich und Elli zuerst mal sehr interessiert an die riesigen LKWs die durch die kleine Strasse donnerten.
Ayla verstand diese Begeisterung von uns erst nach etwas Erklärung, sie dachte zuerst, wir wären vielleicht große Truck-Liebhaber, wie Truck-Spotter, oder so. Dann bewegten wir uns wieder 2 Schritte weiter und mussten wir wieder stillstehen, weil gerade 3 Schulbüsse um die Ecke kamen, wie im Film!
Noch begeisteter waren wir, als wir erkennen konnten, dass die Schulbüsse eine jiddische Aufschriften hatten.
"Das ist weil wir hier in einem sehr jüdischen Viertel sind", erklärte Ayla, viele wären hier wohl chassidisch. Dann sahen wir auch schon die ersten Männern mit typischen Hüten und auch Frauen mit Perücken. Ayla zeigte und darauf auf ihren "Free Palastine" Button auf der Jacke, sie meinte, sie seie selber auch Jüdisch, wohl aber nicht so streng, und die Gemeinschaft im Viertel hege wohl sehr verteilte Meinungen bzgl. des Krieges.
Wir liefen noch eine Strasse weiter, so zu sagen "around the block", weil alles aufgeteilt ist in ein "grid" hier, also ein Raster von Strassen.
Dabei sind die sogenannten "avenues" immer die viel befahren Strassen mit den Läden und die "streets" im die Strassen hinter den Häusern, wo der Müll der Häuser aufgehäuft liegt, die Autos geparkt sind und wo man die Post abgibt. Apropos Post haben wir viele Postwägen sehen können, aber keinen einzigen Postboten auf dem Fahrrad, obwohl es auch hier in New York einiges an Fahrradfahrern gibt, was aber wohl nicht ungefährlich sei.
Nach einem schönen Bagel in einem kleinen jüdischen Laden, haben wir uns dann zu Fuss auf dem Weg gemacht zum Zentrum von Brooklyn.
Dort spazierten wir durch einen schönen Park voller grauer Eichhörnchen und mit vielen interessant aussehenden roten Vögeln... Ayla sagte, dass seien Rotkehlchen, ich meinte, nein, dass seien nie im Leben Rotkehlchen. Eine kleine Recherche auf dem Internet zeigte dann aber, dass wir beide irgendwie Recht hatten: Amerikanische Rotkehlchen. Siehen aus wie eine Mischung von Amsel und Rotkehlchen.
Nachdem wir dann eine PS (Public School) entlang gegangen waren, kamen wir an einem Hafengelände an. Die sogenannte "Navy-Yard", weil hier wohl früher die Kriegsschiffe gebaut wurden.
Hier nahmen wir eine Fähre nach Manhatten... und schon sahen wir die berühmte Skyline vor uns und staunten die gigantischen Wolkenkratzer an.
Wir liefen darauf durch die Rasterstrassen, sahen auch Kirchen und eher alt-griechische Architekturen, bis wir beim Twin Tower Denkmal ankamen. Das erste was wir sahen war ein sehr außerirdisches Gebäude, das "Okulus" oder auch "World Trade Center Transportation Hub"), ein Bahnhof also.
Danach fanden wir zwei gigantische Löcher, wovon die Ränder mit den Namen der Gestorbenen eingraviert waren: Das Denkmal. Trauriges Staunen.
Danach liefen wir weiter, einem dem Frieden gewidmeten Kunstwerk vorbei, in ein Kaufhaus, dass mit einem "Wintergarden" ausgestattet war mit riesigen Palmen.
Dort setzten wir uns hin und pausierten kurz, weil wir schon mindestens 5 Meilen gegangen waren, also 5 × 1.609344 km = 8,04672 km
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Darauf hin sind wir nach China Town spaziert und haben dort Chinesische Nudels gegessen. Ayla hat sich dann von uns verabschiedet, weil sie arbeiten musste, in der Bibliothek des Instituts wo sie Kunst studiert.
Elli und ich sind darauf den ganzen Weg zum Empire State Building gegangen, kurz reingegangen, paar relativ witzige und selbstironische Assoziationen auf das "Dark Empire" von Star Wars gesehen und dann weiter gegangen zum Time Square, wo wir so viele Bildschirme und flimmernde Lichter sahen, dass mir fast ein bisschen schlecht wurde.
Darauf hin sind wir in die Metro gestiegen und haben uns nach Central Park transportieren lassen, wo wir einen schönen Spaziergang zwischen den blühenden Bäumen gemacht haben. Ein schöner ruhiger Ort. Frische Luft, Pflanzen, Eichhörnchen, amerikanische Rotkehlchen, Spatzen und überall drumherum gigantische Wolkenkratzer.